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  • Fritz Vahrenholt, Sebastian Lüning und FAGULON

Die CO2-Senken sind noch lange nicht gesättigt


Wenn man die Vegetation der Erde mit einem Schwamm vergleicht, der CO2 aufnimmt, muss man diesem Vergleich allerdings das Bild eines Schwammes hinzufügen, der dabei anwächst. Da die gegenwärtige CO2 -Konzentration noch weit unter der für das Wachstum von 90% der Pflanzen optimalen Grenze von 800-1000 ppm liegt, nimmt die Vegetation der Erde nachweislich massiv zu. Dies wird auch weiter der Fall sein, sollte sich tatsächlich ein signifikanter Anstieg über das gegenwärtige Niveau einstellen. Diese Fähigkeit hat der zweite Puffer der CO2-Konzentration - das Meer - eigentlich nicht, wenn man nur das Wasser betrachtet. Allerdings enthält dies auch riesige Mengen von Algen u.ä. die ebenfalls Photosynthese betreiben können. Also dürfte auch hier die Kapazität des Schwammes nicht nur mit der Temperatur, sondern auch der atmosphärischen Konzentration von CO2 anwachsen.


Zitat: „In die Luft ausgestoßenes CO2 wird teilweise von den Ozeanen, aber auch von Pflanzen durch verstärkte Photosynthese aufgenommen, Ozeane und Pflanzen reagieren also als sogenannte „Senken“, in denen zurzeit etwa 55% der heutigen Emissionen verbleiben. Die Aufnahme von CO2 in die Ozeane und durch Pflanzen ist abhängig von der Konzentration in der Luft. Vor der Industrialisierung gab es ein Gleichgewicht zwischen der Konzentration in der Luft von 280 ppm CO2 und dem CO2-Gehalt der Ozeane und der Gesamtheit der Pflanzen.


Heute sind mit 410 ppm etwa 130 ppm mehr in der Luft als vor der Industrialisierung. Dieses Mehrangebot an 130 ppm in der Luft bestimmt die Aufnahme in Ozeane und Pflanzen. Die Entnahme von CO2 aus der Luft ist also nicht abhängig von aktuellen Emissionen (heute etwa umgerechnet 4,7 ppm pro Jahr), sondern von dem, was sich aufsummiert hat. Das ist nicht unbedeutend, heißt dies doch, dass bei einer Verringerung der Emission die Größe der Aufnahme durch Ozeane und Pflanzen (2,6 ppm pro Jahr) nicht parallel zurückgeht. Bei einer Halbierung der Emission auf 2,35 ppm pro Jahr wird mehr CO2 abgeschieden, als neu hinzukommt, was bereits zu einer Verringerung der CO2-Konzentrationen in der Luft führen würde. Eine Rückführung auf null, wie es viele Politiker fordern, ist nicht erforderlich, um ein Absinken der CO2-Gehalte zu erzielen.


Es wird immer wieder behauptet, dass die CO2 Senken für die Ozeane und die Pflanzen, wegen Sättigung zukünftig weniger CO2 aufnehmen könnten. Dafür gibt es momentan keine Anzeichen. Interessanterweise ist die Abbauzeit seit 60 Jahren konstant und lässt sich relativ einfach berechnen. Teilt man die anthropogen erzeugte CO2-Konzentration in einem bestimmten Jahr durch den Abbau in dem jeweiligen Jahr, so kann man die Halbwertszeit errechnen. Sie betrug 1959 etwa 38 Jahre und 2019 etwa 35 Jahre. Die Aufnahmefähigkeit ist also sogar leicht gestiegen. Es ist demnach nicht zu erwarten, dass die Aufnahmefähigkeit von Ozeanen und Pflanzen auf absehbare Zeit zurückgeht. Die Klimamodelle des IPCC gehen dagegen von einer starken Abnahme der Aufnahmefähigkeit aus, was die CO2-Konzentrationen in der Zukunft zusätzlich anschwellen ließe.“


Zitat aus: Fritz Vahrenholt, Sebastian Lüning, Unerwünschte Wahrheiten, Was Sie über den Klimawandel wissen sollten, Langen Müller Verlag München, 2020, Seite 20

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