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  • Fritz Vahrenholt, Sebastian Lüning und FAGULON

Extremwetter = Klimawandel (oder etwa nicht?)


Bei jedem Wirbelsturm-Bericht im Fernsehen, bei jedem heimischen Sturm mit entwurzelten Bäumen und abgerissenen Ästen sehen sich tausende Deutsche mit bedeutungsvollen Blicken an und murmeln entsetzt: "Ja, da sieht man es wieder, der Klimawandel!" Allerdings macht sich kaum einer die Mühe, in die öffentlich zugänglichen Statistiken zu schauen. Warum auch, man hat ja gerade den Klimawandel in Aktion erlebt. Allerdings würde sich ein solcher Blick durchaus lohnen, wie nachfolgend an wenigen Beispielen gezeigt wird.


Zitat: „Extremwetterereignisse werden von einigen Akteuren der Klimadebatte regelmäßig als Folge des menschengemachten Klimawandels gedeutet. Und welcher Zeitungsleser kann das schon beurteilen, ob eine Steigerung des Extremwetters in den letzten Jahrzehnten, Jahrhunderten und Jahrtausenden erkennbar ist oder ob sich das Wetter in der üblichen natürlichen Schwankungsbreite abspielt. Im Jahr 2012 veröffentlichte der IPCC einen Sonderbericht zum Extremwetter. Hierin wird freimütig eingeräumt, dass es noch keine gesicherten Trendinformationen gibt, die eine anthropogene Beeinflussung der allermeisten Extremwetterarten annehmen lassen könnten Insbesondere könne man keine Zunahme der tropischen Wirbelstürme erkennen, Aussagen zu Tornados und Hagel machen oder globale Trends bei der Entwicklung von Überschwemmungen identifizieren. Dürren würden in einigen Regionen häufiger, in anderen seltener.


Die fehlende Attribution zwischen Extremwettern und anthropogenen Einflüssen gilt auch hierzulande. Der Deutsche Wetterdienst erklärte 2018, dass es bislang noch schwierig sei, eine Zunahme von Extremwetterereignissen in Deutschland statistisch nachzuweisen. Das liest sich in den Medien, wenn ein Sturm über Deutschland hinwegfegt oder sich in einer Region sintflutartige Regenfälle ereignen, sehr häufig anders. Es ist ja auch viel schlagzeilenträchtiger, ein solches Naturereignis auf den Klimawandel zu schieben. Das leuchtet jedem ein und erhöht das schlechte Gewissen jedes Einzelnen. Die Statistik hierfür gibt das allerdings nicht her.


Ein Team der National University in Canberra dokumentierte 2012, dass die globalen Niederschläge in den letzten 70 Jahren trotz globaler Erwärmung weniger extrem geworden sind, und dies sowohl in zeitlicher als auch in räumlicher Hinsicht. Eher gibt es eine Tendenz zu ausgeglicheneren Verhältnissen: Trockene Gebiete wurden feuchter, und feuchte Gebiete wurden trockener. In vielen Fällen weltweit stecken Ozeanzyklen wie die PDO, AMO oder NAO (Nordatlantische Oscillation) hinter Veränderungen beim Hochwasser. Die Häufigkeit von Dürren blieb im globalen Maßstab während der letzten 30-100 Jahre unverändert. Langzeittrends sind nicht zu beobachten. In einigen Regionen wurden Dürren häufiger, in anderen hingegen seltener.“


Zitat aus: Fritz Vahrenholt, Sebastian Lüning, Unerwünschte Wahrheiten, Was Sie über den Klimawandel wissen sollten, Langen Müller Verlag München, 2020, Seite 21

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