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Marc DeSargeau und FAGULON

Abstimmung im EU-Parlament: Eine Parodie



„Haben Sie einmal erlebt, wie im EU-Parlament debattiert und abgestimmt wird? Wenn man es nicht selbst gesehen hat, wird man es für eine böswillige Karikatur halten. Die Stellungsnahmen der Fraktionsvorsitzenden dürfen 3-5 Minuten dauern, der normale Abgeordnete hat nur noch eine Minute Redezeit, bis ihm das Mikrofon abgestellt wird. Da wird sicher Tiefschürfendes komprimiert vorgebracht und mit wachem Interesse von den Kollegen konsumiert! Vielleicht nicht immer - denn außer den nächsten Rednern ist ja niemand da.


Allerdings setzt das Abstimmungsverfahren noch einen drauf. 250 Abstimmungen in eineinhalb Stunden sind keine Ausnahme. Wie kann das gehen? Ganz einfach: Die Leithammel der Fraktionen geben Handzeichen, mit denen Zustimmung, Ablehnung oder Enthaltung gegenüber der Herde signalisiert werden. Im Zeitalter der Elektronik entscheidet natürlich nur in Ausnahmefällen die elektronische Abstimmungsanlage. Viel einfacher lässt sich das Ergebnis ja durch den optischen Eindruck des Präsidiums manipulieren. Also wird davon reichlich Gebrauch gemacht.


Zum überflüssigen Rotieren zwischen zwei Parlamentssitzen kommen noch die rund 13.000 Beschäftigten in EU-Institutionen in Luxemburg, welches sich natürlich an diesen dritten EU-Standort klammert. Es wird keinen wundern, dass man für die mittleren und höheren Chargen der EU-Mitarbeiter natürlich nur die Besten gebrauchen kann. Wie erreicht man das? Ganz einfach, rund 4.000 von ihnen erhalten mehr Geld als die deutsche Regierungschefin. Man hat einfach den alten Slogan der Geschäftsleute „Was nichts kostet, ist auch nichts wert!“ umgedreht. Daraus ergibt sich logisch die Schlussfolgerung „Was viel kostet, ist viel wert!“.“


Zitat aus: Marionetten, Neo-Stalis und Monsterwellen, Marc DeSargeau, FAGULON-Verlag 2021

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