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  • Marc Friedrich, Matthias Weik und FAGULON

Die globale Schuldenblase muss platzen


Es ist nicht nur eine Blase, sondern eine ganze Blasen-Familie, die bald zerplatzen dürfte. Auf der einen Seite stehen natürlich die Schuldenblasen der Staaten. Dazu kommen aber auch die versteckten Blasen wie die der eigentlich nicht mehr überlebensfähigen Firmen und die für Deutschland besonders problematischen TARGET-Salden im EU-Handel, die schon fast 1000 Milliarden betragen und vermutlich nie ausgeglichen werden. Besonders erhellend ist die Tatsache, dass der Entdecker der TARGET-Blase, Prof. Sinn, diese erst aus dem Versteck in den Bilanzen der Europäischen Zentralbank ausgraben musste. Dies gelang nur durch die Analyse der Zahlungsbilanzen der Mitgliedsländer. Danach wurde er von regierungstreuen Kollegen und anderen heftig attackiert: Sein Status als langjähriger und hoch angesehener Chef des Ifo-Institutes und die Solidität seiner Analysen schützten ihn jedoch. Auch die nicht rückzahlbaren Kredite im Zuge der unsinnigen Griechenland-"Rettung" gehören in diese Blasen-Familie.


Zitat 1: "Niemals zuvor war die globale Verschuldung höher. In den letzten 20 Jahren haben sich die Schulden weltweit verdreifacht. Um die Finanzkrise 2008 abzufedern, haben sich die Staaten in immer mehr Schulden gestürzt, um Banken zu retten, die Konjunktur anzukurbeln und das System zu stabilisieren. Aktuell beläuft sich der globale Schuldenberg auf 250 Billionen US-Dollar (siehe Abbildung 1). Das sind gigantische 318 Prozent des weltweiten Bruttoinlandsproduktes (BIP). Das weltweite BIP (alles, was die gesamte Welt in einem Jahr produziert) beläuft sich gerade mal auf 84,74 Billionen Dollar.1 Das heißt, global gibt es dreimal mehr Schulden, als die gesamte Menschheit in einem Jahr an Wertschöpfung erarbeitet. USA, China, Japan und Deutschland vereinen mit einem BIP von rund 42 BillionenDollar die Hälfte der globalen Wirtschaftsleistung auf sich. Im Jahr 2000 produzierte die Welt für 45 Billionen Dollar Waren und Dienstleistungen. Der Schuldenstand betrug 87 Billionen Dollar. 2010 betrug das weltweite BIP 65 Billionen Dollar, und die Schulden beliefen sich auf 200 Billionen Dollar. Das bedeutet, dass für eine Steigerung des globalen BIPs um 20 Billionen Dollar von 2000 auf 2010 113 Billionen Dollar Schulden gemacht werden mussten. Hier machen sich die Börsenkrisen bemerkbar. Das bedeutet, für 1 Dollar Wachstum hat sich die Welt um 5,65 Dollar verschulden müssen. Für das BIP-Wachstum um 20 Billionen Dollar zwischen 2010 und 2019 wurden global 50 Billionen Dollar neue Schulden gemacht! Das ist das 2,5-fache. Dies ist keinesfalls nachhaltig und auf Dauer zum Scheitern verurteilt."...


Zitat 2: "Würde die EZB die Geldflut stoppen und die Zinsen erhöhen, würden uns der Euro und die EU um die Ohren fliegen. Die 15 Prozent Zombieunternehmen und mit ihnen etliche Banken sowie ganze Staaten würden pleitegehen. Dann würden wir eine Wirtschaftskrise erleben, die die Krisen von 2008 und selbst von 1929 in den Schatten stellen würde. Wird am fatalen Kurs festgehalten, wird die volkswirtschaftliche sowie gesellschaftliche Schadensmaximierung auf neue Hochs katapultiert. Das Ergebnis wird dasselbe sein, nur extrem potenziert. Wir erleben gegenwärtig das größte Notenbankexperiment aller Zeiten. Dieses wird fulminant scheitern. Der größte Crash aller Zeiten wird kommen....


Die Politiker werden um jeden Preis einen Staatsbankrott verhindern. Deshalb wird eine Währungsreform kommen. Diese wird uns Bürger einen Großteil unseres Vermögens kosten."...


"Obendrein stellt sich die Frage, ob Deutschland tatsächlich etwas von den Handelsüberschüssen hat, die es mit den anderen Ländern des Euroraumes erzielt. Diese Überschüsse bedeuten, dass Deutschland immer höhere Forderungen gegen Länder aufbaut, die oftmals bis zur Halskrause verschuldet sind. Die zins- und tilgungsfreien Target2-Kredite der Bundesbank sind mittlerweile bis auf knapp 1 Billion Euro angeschwollen. Die Target2-Salden unterstreichen die Dysfunktionalität der Kunstwährung Euro. Sie sind als Fieberkurve der Eurozone zu sehen. Dass Deutschland einen großen Teil des Geldes nie wiedersieht, ist unserer Ansicht nach sicher.


Der Euro zwingt Deutschland zur zinslosen Kreditvergabe an Schuldner – wie beispielsweise Italien und Griechenland –, welche oftmals faktisch bankrott sind. Eigentlich könnten wir unsere Waren auch gleich verschenken. Frage: Würden Sie jemandem Geld leihen, wenn Sie wüssten, dass derjenige komplett blank ist und es keine Chance auf Rückzahlung gibt? Nein? Warum machen wir es dann innerhalb der Eurozone? Hier wird erwirtschaftetes erwirtschaftetes Vermögen fahrlässig aus dem Fenster geschmissen.


Der Euro wird scheitern! Der Euro kann aus vielen der aufgeführten Gründen auf Dauer nicht funktionieren. Er wird lediglich Kraft irrsinniger Maßnahmen der Notenbank EZB künstlich am Leben erhalten. Der Preis, den wir Bürger der Eurozone für dieses Währungsexperiment bezahlen müssen, steigt kontinuierlich. Die Kollateralschäden werden immer gravierender. Nicht nur monetär, sondern auch politisch und gesellschaftlich."


Friedrich, Marc; Weik, Matthias. Der größte Crash aller Zeiten: Wirtschaft, Politik, Gesellschaft. Wie Sie jetzt noch Ihr Geld schützen können (German Edition) (S.22, 41 und 45). Eichborn Verlag 2019. Kindle-Version. Inflation

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