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  • Marc DeSargeau und FAGULON, Epoch Times

Durch Überlagerung unterschätzter Wellen stürzte die DDR ein


"1989 hat gezeigt, wie schnell eine Monsterwelle entstehen kann und wie friedlich das möglich ist, obwohl eine Armee-Division bereit stand und rund 100.000 hauptamtliche Stasi-Mitarbeiter in Alarm versetzt wurden. Zudem standen riesige Einheiten der Kampfgruppen bereit zur Mobilisierung. Es erschien also allen Beobachtern in der BRD und im Ausland völlig ausgeschlossen, dass dieser eiserne Koloss schnell kollabieren könnte. Genauso wie es viele Fachleute für unmöglich hielten, das riesige Frachtschiffe auf dem Kamm einer Monsterwelle zerbrechen oder unter ihr begraben werden könnten - bis es gelegentlich passierte.


Alle waren vom Zusammenbruch der DDR-Machtstrukturen völlig überrascht, sogar die Stasi-Oberen. Dennoch ist das Unmögliche - auch der friedliche Durchbruch durch die jahrzehntelang unüberwindliche Mauer - innerhalb von wenigen Tagen gelungen. Jetzt wurden in blitzartiger Geschwindigkeit Machtstrukturen überwunden, die als unüberwindlich galten. Sie waren tatsächlich viel fester, militanter und besser ausgerüstet, als dies in der BRD der Fall ist. Dennoch verloren Partei und Staatssicherheit innerhalb weniger Wochen ihre Macht. Neuwahlen brachten unbekannte Politamateure ans Steuer und die Siegermächte des zweiten Weltkrieges stimmten der Wiedervereinigung zu.


Eine einzige, von Künstlern organisierte Großdemonstration reichte, um aus der Überlagerung der Wellen des lange unterdrückten Unbehagens eine Monsterwelle zu erschaffen. Vorangegangen waren allerdings die Montags-Demos in Leipzig, die im Wesentlichen von den Kirchen unterstützt wurden. Im Gegensatz zur großen Demonstration vom 1.8. 2020 in Berlin waren es damals allerdings wichtige Persönlichkeiten, die sich an die Spitze der Bewegung stellten und ihr Gewicht und Schwung verliehen. Die Liste der etwa 20 Redner auf einem improvisierten Podest umfasste u.a. Christa Wolf, Stefan Heym, Christoph Hein, Marianne Birthler, Heiner Müller, Steffi Spira, Jan-Josef Liefers, Ulrich Mühe, Jens Reich und Friedrich Schorlemmer."


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