top of page
  • Marc DeSargeau und FAGULON

Männer im Dauerfeuer erotischer Reize


„Die normalen Beziehungen zwischen Männern und Frauen dürfen und müssen - wie in der Vergangenheit - auch durch Elemente von Verführung, Annäherungsversuchen, Komplimenten und Erotik bereichert werden. Dies zu kriminalisieren ist absurd, lächerlich und verachtenswert.

Hinzu kommt, dass in den westlichen Ländern die Befreiung der Erotik von den alten Moralvorstellungen ein riesiges Feuerwerk von Aufgeilungs-Triggern erschaffen hat: Gehen Sie im Sommer in eine beliebige Schule und sie werden alle halbwegs ansehnlichen Mädchen mit bauchfreien T-Shirts und knappen Hotpants oder Röcken sehen, unter denen bei jeder zweiten Bewegung der kleine G-String hervorscheint. An den Stränden und auf Wiesen sind die winzigen Bikinis und das „oben-ohne“ Sonnenbaden fast die Regel. Beim Joggen werden natürlich meistens hauchdünne und enganliegende Leggins getragen, die jedes anatomische Detail vorteilhaft zur Geltung bringen. Dass die Girlie-Jeans in der Regel so eng sind, dass sie nur mit großer Kraftanstrengung an- und ausgezogen werden können, versteht sich von selbst. Die Vorlagen für all dies liefern Moden, Filme, Fernsehen und die Werbung.


Natürlich genießen attraktive Mädchen und Frauen die Aufmerksamkeit und „Macht“, die sie allein durch ihr Aussehen und Auftreten erwerben. Man nennt das zutreffend „Sex Appeal“, also das Induzieren erotischer Reflexe bei Männern. Männer blicken hinterher, flirten und zeigen ein Interesse, welches sie niemals aufbringen würden, ginge es nur um die Persönlichkeit der Dame, um ihr Wissen oder ihre Verdienste im Beruf. Warum sollte man also diese einfache Möglichkeit nicht nutzen, wenn fast alle Schranken von „züchtiger“ Bekleidung und von Regeln des Verhaltens „anständiger“ Mädchen gefallen sind und dies einem täglich im Fernsehen vorgemacht wird?


Hinzu kommt die Konkurrenz der Frauen untereinander. Männer haben oft die Illusion, Frauen würden sich nur deshalb attraktiv kleiden und schminken, um den erotischen Magnetismus der verdienstlosen Aufmerksamkeit zu genießen. Dies ist aber nicht der Fall: Frauen wollen zu allererst attraktiv erscheinen, um in der Konkurrenz mit anderen zu bestehen. Dieser meist bewusste – gelegentlich aber auch unbewusste – Wettbewerb treibt sie hauptsächlich an.


Trotz großer Mühen bei Erziehung und Ausbildung und ungeachtet aller Regeln und Verbote im Umgang miteinander sind wir eben nicht Gottes Abbilder, sondern biologische Wesen, deren Evolution aus dem Hordenleben der Affen noch nicht sehr lange zurückliegt. Die Basis des Überlebens aller Tiere ist die männliche Geilheit und die Entladung ihres Samens kombiniert mit der Empfängnisbereitschaft der weiblichen Tiere. Dies geschieht in der Regel aber nur während eines sehr kleinen Zeitraums, der bei vielen Arten Brunst genannt wird. Wir gehören nun leider zu den wenigen Arten, bei denen die kopulationsbereite Geilheit nicht auf diese Zeit beschränkt ist. Der Mann ist – wie auch viele Affenarten – im Prinzip dauergeil. Die Frau ist theoretisch das ganze Jahr über empfängnisbereit und –willig.


In der Geschichte der Hochkulturen hat man meistens versucht, dieses Problem durch strenge Regeln der Moral und der lebenslangen Monogamie sowie durch drastische Strafen einzudämmen. Dazu gehörten auch immer Kleidungsvorschriften für Frauen, welche sexuelle Trigger verhinderten oder reduzierten und gleichzeitig die Zugehörigkeiten zu bestimmten Ethnien oder Stämmen signalisierten.


Die extremste Ausprägung hiervon findet man in den fundamentalistisch islamischen Ländern: Man eliminiert sexuelle Trigger durch eine komplette Verpackung der Frauen in schwarzen Stoff, wobei oft nicht einmal die Augen erkennbar sind. Damit wird das Trommelfeuer der Aufgeilungs-Trigger, welchen ein Mann in den westlichen Gesellschaften täglich ausgesetzt wird, erfolgreich eliminiert. Dies ist eigentlich die logischste und effektivste Form des Umgangs mit der männlichen Dauergeilheit. Um diese offensichtliche Versklavung der Frauen zu rechtfertigen, bietet sich natürlich die Religion an. Selbst wenn sich dafür in den sonst so detaillierten heiligen Schriften keine eindeutigen Anweisungen finden lassen, will man sich dennoch auf ein göttliches Gebot berufen. Damit ist jeder Widerspruch erstickt.“


Zitat aus: Die Religion der Überkompensationen, Marc DeSargeau, FAGULON-Verlag 2021

bottom of page