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  • Matthias Weik, Marc Friedrich und FAGULON

Politiker: Selektion der Unterdurchschnittlichen


Wenn sich ein Regierungs- und Verwaltungssystem sehr lange ohne größere Umwälzungen durch Kriege, Revolten oder Krisen entwickeln kann, dann greifen automatisch bestimmte Mechanismen, die u.a. in den Parkinsonschen Gesetzen beschrieben werden. Sie bewirken z.B. eine riesige Aufblähung des Regierungsapparates, der Verwaltungen und der Gesetze. Genau dies beobachten wir seit Jahrzehnten in Deutschland und noch stärker bei der EU. Hinzu kommen aber auch andere Mechanismen, die ihre Wurzel in der Psychologie der handelnden Personen in Politik und Wirtschaft haben. Diese werden im Peter-Prinzip und dem Dunning-Kruger-Effekt sehr prägnant (und natürlich etwas vereinfachend) beschrieben. In langen Phasen ungestörter Entwicklung von Gesellschaften überlagern sich diese drei Mechanismen und erzeugen die Absurditäten, über die viele Menschen nur ungläubig den Kopf schütteln und denen man dennoch machtlos gegenüber steht, solange keine massive Krise Staat und Gesellschaft durcheinander rüttelt.


Zitat: "Wie kann das sein, dass oftmals völlig überforderte und inkompetente Leute an die Spitze gespült werden? Erklärungen bieten das Peter-Prinzip und der Dunning-Kruger-Effekt. Das Peter-Prinzip ist nicht benannt nach dem politischen Schwergewicht und Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU), auch nicht nach dem ehemaligen Minister Hans-Peter Friedrich (CSU) oder nach der ehemaligen Grünen-Chefin Simone Peter. Aber auf alle drei trifft es mehr oder weniger zu. Das Peter-Prinzip ist eine These vom kanadischen Soziologen Dr. Laurence J. Peter und wurde erstmalig 1969 beschrieben. Er ging davon aus, dass jeder Beschäftigte dazu neigt, bis zu seiner Stufe der Unfähigkeit aufzusteigen. Das heißt, wer sich beruflich bewährt, wird solange befördert, bis er eine Stelle erreicht, für die er absolut ungeeignet ist. Das ist dann die persönliche Inkompetenz-Endstufe und damit, laut Peter, der stabilste Zustand, den eine moderne Volkswirtschaft erreichen kann.


Andere Soziologen haben ebenfalls festgestellt, dass besonders unfähige Mitarbeiter sehr begehrt sind – und jetzt halten Sie sich fest – vor allem im Management. Thomsen und Thiesen behaupten, dass der faulste Mitarbeiter die besten Ideen für schwierige Aufgaben hat und dadurch eben absolut rationell arbeitet, um sich die Arbeit vom Leib zu halten. Das ist die sogenannte Vermeidungsstrategie. Sobald die nach dem Peter-Prinzip aufgestiegenen Personen selbst Personal einstellen können, betreiben sie natürlich, um ihren Posten zu schützen, die Negativauslese, die wir auch in der Politik sehen. Zusammenfassend muss man wohl leider feststellen: Wer nur faul, boshaft und unfähig genug ist, kann es weit bringen!


Der Dunning-Kruger-Effekt beschreibt, dass relativ inkompetente Menschen dazu neigen, das eigene Wissen und Können zu überschätzen und die Kompetenz anderer zu unterschätzen sowie das Ausmaß ihrer eigenen Inkompetenz nicht zu erkennen. Das Motto lautet: Absolut souveränes und selbstsicheres Auftreten bei absoluter Ahnungslosigkeit. Wir nennen es das Luftpumpenprinzip. Das konnte man in den letzten Jahren leider vermehrt bei Auftritten unserer politischen Elite live erleben."....


Weik, Matthias; Friedrich, Marc; Der größte Crash aller Zeiten: Wirtschaft, Politik, Gesellschaft. Wie Sie jetzt noch Ihr Geld schützen können (German Edition) (S. 146-148 ). Eichborn. 2019, Kindle-Version.



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