top of page
  • Marc DeSargeau und FAGULON

Selektion und Entsorgung führender Marionetten


"Selektion der Partei- und Führungskader im Sozialismus im Vergleich zur Postenvergabe mit Neo-Stali Methoden in Politik und Medien

Auf dem oft langen Weg an die Spitze einer Pyramide in Partei und Regierung mussten die potenziellen Kandidaten immer die folgenden Eigenschaften aufweisen und täglich unter Beweis stellen: Ein fester Glaube an die allein gültigen "Wahrheiten" der sozialistischen Religion, Konformismus und Opportunismus bei allen Entscheidungen oder Disputen und bedingungslose Loyalität gegenüber denjenigen, die in der Hierarchie überordnet waren. Genau die gleichen Eigenschaften entwickelten sich im Laufe der Zeit in den Neo-Stali Strukturen der Parteien im Verlaufe der Ochsentour, die man oft durchlaufen muss. Ähnlich ist es aber auch im Regierungsapparat, wo sich schließlich auf dieser Basis oft Seilschaften bilden, die zuweilen als "Deep State" bezeichnet werden, weil sie durch den Wechsel der Regierungen kaum gestört werden. Schließlich sind die gleichen Eigenschaften in der Regel auch die Voraussetzung, innerhalb großer Konzerne aufzusteigen, wodurch viele "Nieten in Nadelstreifen" in Führungspositionen gelangen. Dies ist jedoch nicht immer so, insbesondere nicht bei jungen Firmen im Bereich der Hochtechnologie.


Nun ist die Selektion der Unterdurchschnittlichen nach dem Peter-Prinzip im Verlauf von Jahren und Jahrzehnten in einer Partei zwar bedauerlich, aber nicht weiter schlimm, solange sich das Staatsschiff in ruhigem Fahrwasser bewegt. Wenn dies aber nicht mehr der Fall ist, dann kann ein Parlament von verängstigten Abnickern, wie wir es bei den Regierungsfraktionen gegenwärtig haben, zu einem großen Problem werden. Unter solchen Umständen gehen absurde Fehlentscheidungen der Regierung (z.B. bei der sogenannten Euro-Rettung, der angeblich möglichen Energiewende oder der Flüchtlingspolitik) glatt durch das Parlament, selbst wenn einige Abgeordnete der Opposition vorher noch etwas Getöse veranstalten.


Vergleich der Auswahl oder Entsorgung von Parteiführern anderer Staaten unter der Hegemonialmacht UdSSR mit den Neo-Stali-Methoden bei der Besetzung internationaler Führungspositionen

Natürlich hatte der "große Bruder" in Russland immer das letzte Wort, wenn es um die Besetzung der Führungspositionen in Partei und Regierung der Satellitenstaaten ging. Dass sich zuweilen die Autokraten in Jugoslawien und Rumänien widersetzen, war die Ausnahme. Wenn gutes Zureden nicht half, dann organisierte man entweder einen militärischen Einmarsch auf "Wunsch der besorgten Bürger" oder organisierte einen internen Coup. Die physische Entsorgung von Funktionären, die in Ungnade gefallen und der Paranoia des obersten Führers zum Opfer fielen, war eine Besonderheit von Stalin und anderen kommunistischen Diktatoren, die bald nach deren Tod aus der Mode kam.


Gibt es auch Neo-Stali Methoden bei der Besetzung von wichtigen Führungspositionen in internationalen Organisationen? Wer ist in diesem Fall der "große Bruder", der diese Funktionen vergibt? Ziemlich deutlich wurden die Neo-Stali-Methoden bei der Besetzung der wichtigsten Posten in den USA und bei den Zentralbanken nach der Finanzkrise 2008. Überall tauchten plötzlich ehemaligen Führungsleute der großen Finanzkonzerne auf, als Finanzminister oder Präsidenten der Notenbanken. Ein Schelm, wer dabei auf den Gedanken kommt, es wäre nur um deren besondere Fachkenntnis gegangen. Theoretisch waren sie vom Moment ihres Positionswechsels an ihrem ehemaligen Arbeitgeber gegenüber zu nichts mehr verpflichtet. Allerdings, ein verlockendes Angebot für die "Zeit danach" oder eine kleine aber feine Erpressung mit Insider-Wissen über die Vergangenheit des Kandidaten können manchmal Erstaunliches bewirken. Vermutlich war der Einfluss Moskaus bei der Besetzung von Funktionen in den "Bruderländern" auch nicht viel größer.

Wenn man dann noch möglichst sanftmütige und formbare Menschen findet, die sich als Gallionsfiguren der UN oder ähnlicher Organisationen einsetzen lassen, ist von dieser Seite kaum etwas zu befürchten. Auch hier haben die Neo-Stalis von den sozialistischen Führern gelernt - oder sind sie vielleicht sogar selbst drauf gekommen?"


Zitat aus: Marionetten, Neo-Stalis und Monsterwellen, Marc DeSargeau, FAGULON-Verlag 2021

bottom of page