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  • Marc DeSargeau und FAGULON

Wunschdenken bei Frauenquoten


„Bei vorurteilsloser Betrachtung ist es eigentlich verfassungswidrig, dass nur die Frauen Schwangerschaften erleben dürfen und die Babys an der Mutterbrust trinken! Warum bleibt die männliche Brustwarze - in eklatanter Missachtung der "Forschungsergebnisse" der Verfechter des "Gender-Mainstreaming" - denn bloß immer noch trocken?? Diese fundamentale Ungerechtigkeit gehört abgeschafft! Sicherlich werden bald die ersten faltigen Mannweiber keifend eine Änderung dieser Ungerechtigkeit in allen Talkshows einfordern und vor dem Verfassungsgericht Klage einreichen! Werden ihnen die jungen berufstätigen Mütter dankbar sein? Ein Charakteristikum der RELOCOMP-Propagandisten ist wohl in dem schon lange bekannten Spruch zu finden: „Sie kratzen sich dort, wo es andere angeblich juckt“.


Der Kampf um Frauenrechte in Deutschland und anderen europäischen Ländern wird im Wesentlichen von „Stellvertreter-Kriegerinnen“ ausgeführt. Sie verdienen damit ihr Geld und können sich gelegentlich in öffentlicher Aufmerksamkeit sonnen. Es handelt sich in der Regel um Frauen, die als Politikerinnen oder Professorinnen des diffus definierten Faches „Gender Studies“ keine eigenen Erfahrungen als Ehefrau oder Mutter haben. Angesichts des hohen Ausbildungsstandes von Frauen und ihrer problemlosen beruflichen Integration müssen sich viele dieser „Vorkämpferinnen“ auf lächerliche Formalismen stürzen. Besonders beliebt sind gegenwärtig die verschiedenen Formen politisch korrekter und geschlechtsneutraler Bezeichnungen oder die Quotenregelungen bei der Besetzung von Posten und Mandaten.


Auch die Frauenquote in Aufsichtsräten ist nichts als "politisch korrekte" Augenwischerei. Praktisch ist diese Forderung jedoch ziemlich unwichtig, denn die wirklich wichtigen operativen Funktionen in der Hierarchie und dem Vorstand bzw. der Geschäftsführung von Unternehmen bleiben vom Quoten-Fetischismus unbehelligt. Die Verdrängung der grundsätzlich andersartigen biologischen Rolle von Mann und Frau zugunsten eines Unisex-Rollenspiels und der Konkurrenz beider Geschlechter führt zu einer "politisch korrekten" Verarmung und Verengung der Lebensentwürfe vieler Frauen und auch der Männer.


Genauso wie bei der Forderung nach 50/50-Quoten ist auch die Erregung über die durchschnittlich geringere Bezahlung von Frauen eine Milchmädchenrechnung. Es wird nämlich nicht berücksichtigt, dass es die Frauen sind, die durch Schwangerschaft, Mutterschaftsurlaub und die häufigen Erkrankungen kleiner Kinder nur einen Teil der nominellen Arbeitszeit zur Verfügung stehen können. Dazu kommt, dass die meisten Mütter mit 2-3 Kindern weder die Zeit noch die Kraft haben, sich im Beruf so zu engagieren, wie dies Männer in der gleichen Position tun können. Würde man diese Tatsachen berücksichtigen, käme man zu dem Schluss, dass die Bezahlung der effektiven Arbeitszeit beider Geschlechter vermutlich jetzt bereits identisch ist.“


Zitat aus: Die Religion der Überkompensationen, Marc DeSargeau, FAGULON-Verlag 2021

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